07/2020 Von Opfermythen zu Gewaltfantasien: Wie rechtsextreme Gefährdungsnarrativen funktionieren

Beitrag in Terrorism and Political Violence zu Rechtsradikalen Narrativen im Netz

Was macht rechtsextreme Rhetorik so gefährlich? In den letzten Jahren haben sich Wissen­schaftler und politische Entscheidungs­träger gleicher­maßen bemüht, die Verbindung der Online-Kommunikation von Extremisten und der Zunahme rechts­extremer Gewalt zu behandeln. Vor allem die Rolle sozialer Medien bei der Verbreitung von Hass­reden und der Förderung von Radikali­sierung hat viel Aufmerksamkeit erregt, es ist jedoch kaum gelungen, die Triebkräfte der Gewalt festzumachen. In "From Myths of Victimhood to Fantasies of Violence: How Far-Right Narratives of Imperilment Work" stützen Holger Marcks und Janina Pawelz vom Institut für Friedensforschung und Sicherheitspolitik an der Universität Hamburg (IFSH) sich auf das Konzept der gefährlichen Rede und machen so einen Schritt zurück von den gewalttätigen Auswirkungen rechts­extremer Online-Kommunikation. Stattdessen untersuchen sie ihre logische Funktions­weise, um die vorgelagerten Prozesse zu beleuchten, die Hass konstituieren und Gewalt legitimieren. 

Marcks, Holger/Pawelz, Janina 2020: From Myths of Victimhood to Fantasies of Violence: How Far-Right Narratives of Imperilment Work. In: Terrorism and Political Violence.