Was macht rechtsextreme Rhetorik so gefährlich? In den letzten Jahren haben sich Wissenschaftler und politische Entscheidungsträger gleichermaßen bemüht, die Verbindung der Online-Kommunikation von Extremisten und der Zunahme rechtsextremer Gewalt zu behandeln. Vor allem die Rolle sozialer Medien bei der Verbreitung von Hassreden und der Förderung von Radikalisierung hat viel Aufmerksamkeit erregt, es ist jedoch kaum gelungen, die Triebkräfte der Gewalt festzumachen. In "From Myths of Victimhood to Fantasies of Violence: How Far-Right Narratives of Imperilment Work" stützen Holger Marcks und Janina Pawelz vom Institut für Friedensforschung und Sicherheitspolitik an der Universität Hamburg (IFSH) sich auf das Konzept der gefährlichen Rede und machen so einen Schritt zurück von den gewalttätigen Auswirkungen rechtsextremer Online-Kommunikation. Stattdessen untersuchen sie ihre logische Funktionsweise, um die vorgelagerten Prozesse zu beleuchten, die Hass konstituieren und Gewalt legitimieren.